Der Boom als Phase im Konjunkturzyklus

Boom

Der Boom als Phase im Konjunkturzyklus

Der Begriff Boom an sich ist natürlich positiv besetzt. Er bezeichnet die Hochphase der Konjunktur, in der die wirtschaftliche Aktivität am höchsten ist und in der Sie damit die größten Chancen zum Geldverdienen haben. Allerdings hat man sich auch schon an ein Fragezeichen über dem Begriff Boom gewöhnt, denn aus Erfahrung weiß man um die beschränkte Dauer. Ein Boom dauert nur eine gewisse Zeit, bevor es wirtschaftlich wieder bergab geht.

 

Der Begriff der Konjunktur

 

Mit Konjunktur bezeichnet man den allgemeinen Zustand der Wirtschaft. Insbesondere bezieht sich der Begriff auf Schwankungen, die mit einiger Regelmäßigkeit auftreten. Der beschriebene Zustand kann derjenige eines einzelnen Landes oder auch der gesamten Weltwirtschaft sein.

 

In Ihrem Unternehmen betrachten Sie als Grundlage für Ihre Entscheidungen nicht nur den derzeitigen Zustand. Noch mehr vielleicht interessiert es Sie, wie sich die Entwicklung in näherer Zukunft gestalten wird. Davon hängt schließlich ab, wieviel produziert werden muss und wie die entsprechenden Weichen gestellt werden müssen. Für die Konjunktur ist also nicht nur der jetzige Zustand wesentlich, sondern die Art der Änderung. Sie fragen sich also, in welche Richtung die Entwicklung gerade geht.

 

Nach welchen Maßstäben misst man nun die Konjunktur? Allgemein ziehen Sie dafür den Auslastungsgrad der Produktion heran, denn dieser steht für die Intensität der wirtschaftlichen Aktivität zu einem bestimmten Zeitpunkt. Indirekt können Sie aber auch Daten betrachten, die von dieser Auslastung beeinflusst werden. Dazu gehören die Höhe der Löhne und die Zinsen.

 

Phasen der Konjunktur

 

Der zeitliche Rahmen für diese Phasen ist eine Periode von mehreren Jahren. Kürzere Schwankungen sind zu stark von einzelnen standortabhängigen Faktoren beeinflusst. Längerfristige Entwicklungen beziehen sich eher auf technischen Fortschritt, wie etwa den Übergang von Dampfmaschinen zu Verbrennungsmotoren.

 

Grob unterscheidet man vier Phasen. Die erste ist die eines Aufschwungs, die auch als Expansion bezeichnet wird. Darauf folgt dann der Boom. Beide Phasen gehören zur Wachstumsphase der Wirtschaft und sind als solche positiv besetzt.

 

Zum Abschwung oder auch Bust nach dem Boom zählen dann die Rezession und möglicherweise auch eine Depression. Rezession bezeichnet eine Phase, in der unvernünftig hohe Investitionen sich als solche herausstellen und deshalb abgewickelt werden. In diesem Sinn ist eine Rezession eine notwendige Korrektur, in der Sie das Angebot mit der tatsächlichen Nachfrage in eine bessere Übereinstimmung bringen können und auch bringen müssen.

 

Eine Depression hingegen ist keinesfalls notwendig und natürlich auch nicht wünschenswert. Dabei handelt es sich um eine erweiterte und tiefe Krise mit fallenden Preisen und kaum Investitionen. In manchen solchen Fällen kann ein Eingreifen des Staates sinnvoll sein.

 

Theoretische Erklärungen von Konjunkturphasen

 

Ein Bedürfnis nach einer Erklärung des Ablaufs der Phasen stellt sich schon rein wirtschaftswissenschaftlich. Praktisch gesehen geht es auch darum, zumindest die Phase der Depression zu vermeiden und dafür ihre Entstehung besser nachvollziehen zu können.

 

Es gibt naheliegende psychologische Faktoren, die zur Entstehung dieser Phasen beitragen. Mindestens in einem Aufschwung ist ein realistisch gesehen übergroßer Optimismus leicht nachvollziehbar und oft schwer zu vermeiden.

 

Mehr auf wirtschaftliche Faktoren baut die Erklärung der österreichischen Schule der Wirtschaftswissenschaften auf. Diese Theorie geht wesentlich auf Friedrich von Hayek zurück. Sie betrachtet die Entfernung verschiedener Güter vom Endprodukt und führt die Konjunkturphasen auf die jeweils bestehenden Produktionsanreize zurück.

 

Der Boom und seine Eigenschaften als Konjunkturphase

 

Der Boom stellt die Hochphase des Konjunkturzyklus dar. In dieser Phase bewegt sich die wirtschaftliche Entwicklung auf den Höhepunkt zu, der gleichzeitig das Ende des Booms und den Beginn des Abschwungs markiert.

 

Die Nachfrage ist stark, was zur vollen Auslastung der Kapazitäten führt. Deshalb gibt es in einem Boom kaum Arbeitslose, was zum Ansteigen der Löhne führt. Auch die Preise steigen und damit die Zinsen, die schließlich den Preis für Kapital darstellen. Dadurch ergibt sich die Gefahr der Inflation.

 

Als Ergebnis führt ein Boom zu einer Überhitzung am Markt. Die gute Stimmung macht Fehlinvestitionen wahrscheinlicher. Übernahmen von Firmen häufen sich, wodurch immer größere Einheiten entstehen. Größere Unternehmen produzieren bei voller Auslastung effizienter und besitzen damit Kostenvorteile, die sich durch Zusammenschlüsse zu größeren Unternehmen realisieren lassen.

 

Kleinere Firmen werden so übernommen oder verschwinden auf andere Weise vom Markt. Damit trägt der Boom aber den Samen des Abschwungs in sich. Größere Einheiten sind weniger flexibel und können auf Veränderungen nur schwerfälliger reagieren. Genau diese Fähigkeit ist aber gefragt, wenn Fehlinvestitionen bereinigt werden müssen. Dann beginnt der Zyklus von vorne.

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