Depression – Die Wirtschaft in der Tiefphase

Depression

Depression – Die Wirtschaft in der Tiefphase

Es gibt Menschen, die an einer Depression leiden. Die psychische Gesundheit ist am Tiefpunkt und nichts geht mehr. Das widerfährt nicht nur Menschen, sondern auch eine Volkswirtschaft befindet sich in bestimmten Zeitabständen in einer Tiefphase. Und diese Phase beschreibt eine konjunkturelle Depression. Das Konjunkturtief ist eine von vier Stufen im Konjunkturzyklus.

 

Was bedeutet Konjunktur?

 

Der Begriff Konjunktur beschreibt einen wichtigen Vorgang innerhalb einer Volkswirtschaft. Dieser gibt vorrangig Auskunft über die wirtschaftliche Situation im jeweiligen Land. Die Konjunktur zeigt den wirtschaftlichen Auf- oder Abschwung in den Bereichen Beschäftigung, Preisentwicklung und Produktion.

 

Der Konjunkturzyklus – ein stetiges Auf und Ab

 

Ein Konjunkturzyklus umfasst alle gesamtwirtschaftlichen Schwankungen. Dabei sind Auf- und Abwärtsbewegungen in einem Konjunkturzyklus völlig normal. Jede Branche durchläuft unabhängig von anderen Branchen unterschiedliche Konjunkturphasen. Die Phasen der jeweiligen Branchen ergeben zusammenfassend ein konjunkturelles Bild der gesamten Wirtschaftslage.

 

Ein Konjunkturzyklus – Vier Konjunkturphasen

 

Die folgenden vier Konjunkturphasen bilden einen Konjunkturzyklus und in jeder Phase gibt es unterschiedliche Einschätzungen über den weiteren Verlauf in der Wirtschaft:

 

1. Aufschwungphase = Expansion
2. Hochkonjunktur = Boom
3. Abschwungphase = Rezession
4. Tiefphase = Depression

 

Depression – Die Wirtschaft am Tiefpunkt

 

Das Land befindet sich in der Phase des Konjunkturtiefs in einer schwachen Wirtschaftslage. Dementsprechend niedrig sind die Auftragszahlen in Unternehmen. Infolgedessen steigt die Arbeitslosenquote und die Einkommen sinken. Die Tiefphase folgt immer nach einer Abschwungphase. Ist das Konjunkturtief endlich vorbei, steht der Frühling der Konjunktur schon bereit. Die Aufschwungphase schließt sich der Tiefphase an und lässt die Wirtschaft wieder erblühen.

 

Um die gesamtwirtschaftliche Lage eines Landes besser beurteilen zu können, ist es wichtig, alle vier Konjunkturphasen zu kennen. Das Wissen vom Verlauf der Konjunktur sowie der Tiefphase ermöglicht es, sinnvolle Entscheidungen zu treffen, wie beispielsweise das Tätigen langfristiger Investitionen.

 

Verlauf und Merkmale einer Depression

 

Die Depression ist ein Tiefstand, der innerhalb des Konjunkturzyklus lange anhält und infolgedessen die Nachfrage nach Konsumgütern drastisch sinkt. Die Arbeitslosigkeit befindet sich am Höchstpunkt, demnach sinken die Einkommen und die Kaufkraft schwindet. Das wiederum hat erhebliche Produktionsrückgänge zur Folge.

 

Die Börsenkurse fallen rapide in den Keller und die Zinsen befinden sich am Tiefpunkt. Auch die Phase der Rezession ist gekennzeichnet durch eine hohe Arbeitslosenquote. Doch während des Konjunkturtiefs ist der absolute Tiefstand erreicht und dementsprechend niedrig ist das Bruttoinlandsprodukt.

 

Unternehmen in der Depression

 

Die Auftragslage in Unternehmen ist drastisch zurückgegangen und deshalb folgen Entlassungen von Mitarbeitern. Was in der Abschwungphase begonnen hat, setzt sich dementsprechend im Konjunkturtief fort. Die Kapazitäten der Betriebe sind wenig ausgelastet und es finden so gut wie keine Investitionen statt. Demnach senken die Unternehmen ihre Kosten, indem sie Produktionsmittel stilllegen und Personalkosten reduzieren. Viele Unternehmen sind bestrebt, Kündigungen mit Kurzarbeit zu umgehen.

 

Der Übergang von der Rezession zum Konjunkturtief

 

Es gibt in der Literatur keine einheitliche Darstellung, ab wann genau die Rezession endet und die Tiefphase beginnt. Der österreichische Ökonom Joseph Schumpeter beschreibt das Konjunkturtief als eine Phase einer abnormalen Liquidation, infolgedessen die Zerstörung vieler Dinge erfolgt.

 

Schumpeter bezeichnet den Tiefpunkt als eine enorme wirtschaftliche Not, sodass der Staat unbedingt helfend eingreifen muss. Der Staat hat die Möglichkeit die wirtschaftliche Lage durch eine gezielte Konjunkturpolitik zu entspannen und zu stützen. Demzufolge hat das einen positiven Einfluss auf den Konjunkturverlauf, sodass im Anschluss an diesen Tiefpunkt der Aufschwung folgt.

 

Depression = Wirtschaftskrise

 

Mit der Wirtschaftskrise der 1920er Jahre entstand der Begriff „Depression“, denn in dieser Zeit entwickelte sich eine extreme Massenarbeitslosigkeit. Die Tiefphase im Konjunkturverlauf ist ein Synonym für eine Wirtschaftskrise. Mitunter entsteht ein Vertrauensverlust der Marktteilnehmer in die vorhandene wirtschaftliche Ordnung.

 

Das Ende des Konjunkturtiefs – Der Beginn des Aufschwungs

 

Der Tiefpunkt sowie der Beginn der Expansion gehören definitionsgemäß noch in die Phase der Depression. Ist dieser Punkt überschritten, bewegt sich das Bruttoinlandsprodukt langsam nach oben. Auch die Investitionen nehmen Schritt für Schritt zu. Des Weiteren steigen die Auftragszahlen der Unternehmen und die Arbeitslosenquote entwickelt sich zum Positiven. Geht es wirtschaftlich immer weiter bergauf, ist das Konjunkturtief beendet, beziehungsweise der Aufschwung setzt ein.

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