Eine
Kapitalrücklage ist zurückgelegtes Kapital, also dem Unternehmen zur Verfügung stehende Mittel, die für eine spätere Verwendung reserviert sind. In der Buchhaltung rechnen Sie eine solche
Rücklage dem Eigenkapital zu. Sie stammt zum Beispiel aus der
Nichtausschüttung von erzielten Gewinnen. Es ist allerdings genauso möglich, eine
Kapitalrücklage in der Form einer Außenfinanzierung in das
Unternehmen einzubringen.
Im Gegensatz zu Kapitalrücklagen sind Rückstellungen Verbuchungen von wahrscheinlichen Ausgaben, deren Höhe noch nicht bekannt ist. Diese Rückstellungen zählen zum Fremdkapital.
Der Zweck einer Kapitalrücklage

Der Hauptzweck ist eine
Absicherung gegen zukünftige und mögliche Verluste. Eine solche
Rücklage sichert den Fortbestand eines Unternehmens auch in einer wirtschaftlichen Durststrecke oder nach dem Eintreten von unvorhergesehenen Ereignissen. Dieser Fortbestand ist auch im Interesse aller Geschäftspartner der Firma, gleich ob es sich bei ihnen um Kunden oder Gläubiger handelt. Aus diesem Grund ist
die Bildung von solchen Rücklagen in einem bestimmten Ausmaß auch gesetzlich vorgeschrieben. Das gilt für Kapitalgesellschaften mit beschränkter Haftung, nicht aber für
Personengesellschaften.
Müssen Sie ein Geschäftsjahr tatsächlich mit einem Verlust abschließen, können Sie eine Kapitalrücklage vor dem von den Gesellschaftern gezeichneten Kapital zur Abdeckung heranziehen. Diese Auflösung von Rücklagen unterliegt aber bestimmten gesetzlichen Einschränkungen. Sie darf zum Ausgleich eines Verlustes, aber nicht für beliebige andere Zwecke wie etwa eine Investition verwendet werden. Eine weitere zulässige Verwendung ist die Ausschüttung von Dividenden auch in Verlustjahren, um die Dividendenkontinuität zu wahren.
Die Bildung solcher Kapitalrücklagen sind nur für Kapitalgesellschaften vorgeschrieben. Im Gegensatz dazu gibt es für Personenhandelsgesellschaften solche Bestimmungen nicht, da in solchen Unternehmen bestimmte Gesellschafter unbeschränkt persönlich haften. Eine Rücklage wäre in einer solchen Firma dasselbe wie eine persönliche Reserve, da auf beide Typen von Mitteln auf gleiche Weise zugegriffen werden könnte.
Die Dokumentation der Kapitalrücklage
Aktiengesellschaften müssen Rücklagen in der Bilanz oder in deren Anhang getrennt ausweisen. Als Vorbereitung für die Erstellung der Bilanz empfiehlt es sich, einen sogenannten Rücklagenspiegel anzulegen. Darunter versteht man eine Zusammenstellung aller Rücklagen, in der auch die Daten des vergangenen Jahres enthalten sein sollten. Diese Aufstellung vermittelt einen Überblick über Einzahlungen, Entnahmen und über die Höhe der Rücklagen am Stichtag.
Gesetzliche Regelungen betreffend die Kapitalrücklagen in der Bilanz
Die
Kapitalrücklagen müssen getrennt behandelt werden, wobei eine
Kapitalrücklage zurückgelegtes Kapital, also dem Unternehmen zur Verfügung stehende Mittel, die für eine spätere Verwendung reserviert sind. ist. Zuerst müssen Sie das Grundkapital angeben, dann die
Kapitalrücklagen und die
Gewinnrücklagen mit den verschiedenen Unterarten. Die
Bilanzaufstellung muss auch die Bewegungen von Rücklagen enthalten.
Die Aufgliederung der Kapitalrücklage besteht aus drei Teilen.

1. Die
Agiobeträge bestehen aus den Einnahmen aus dem Verkauf von Unternehmensanteilen, die durch einen höheren Preis als den Nennwert zustande gekommen sind. Dabei kann es sich um Aktien,
Wandelanleihen oder ähnliche Wertpapiere handeln. Das Agio verbuchen Sie als Zahlungseingang und
Kapitalrücklage. Bei der Ausgabe der Anteile zum Nennwert selbst fällt kein Agio an und deshalb können Sie in diesem Fall auch keine
Rücklage bilden. Nach dem
Aktiengesetz ist ein Verkauf zu einem Preis unter dem Nennwert verboten.
2. Eine Kapitalrücklage kann aus Zuzahlungen von Gesellschaftern bestehen, die sie für die Gewährung von Vorteilen entrichten.
3. Ein dritter Punkt deckt alle anderen Typen von Zuzahlungen ab, die von Gesellschaftern in das Eigenkapital geleistet werden und nicht mit dem Erwerb von Vorteilen verbunden sind.
Diese Bildung von Kapitalrücklagen zählt zur Außenfinanzierung des Unternehmens. Sie werden von außen in das Unternehmen eingebracht. Andere Rücklagenbildungen gehört zur Innenfinanzierung, die ohne die Aufnahme von Fremdkapital erfolgt.
Gesetzliche Vorschriften zur Bildung einer Kapitalrücklage im Unternehmen
Das Handelsgesetzbuch sieht eine bestimmte Mindesthöhe von Rücklagen in Kapitalgesellschaften vor. Dieses Minimum beträgt nach dem HGB 10% des Grundkapitals. Solange diese Höhe nicht erreicht ist, müssen Sie 5% des Jahresüberschusses für die Bildung von Rücklagen aufwenden.
Sind mehr als diese 10% an Rücklagen vorhanden, kann man diese zusätzlich vorhandenen Rücklagen in gezeichnetes Kapital umwandeln. Damit vollzieht man also eine Kapitalerhöhung des Unternehmens.
Punkte zur Beachtung bei einem Verkauf eines Unternehmens
Sind die Rücklagen hoch genug, können sie nach dem Verkauf von den neuen Besitzern aus der Firma entnommen werden. Auch der umgekehrte Fall ist allerdings möglich. Sind die Reserven nämlich zu niedrig, müssen die neuen Eigentümer zusätzliches Kapital nachschießen.
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