Synergieeffekt

Synergieeffekt

Synergieeffekt

Unternehmen und Behörden führen Synergieeffekte oft ins Feld, wenn Veränderungen anstehen. Immer dann, wenn es zu Kooperationen, Expansionen oder Zusammenschlüssen kommt, erscheint die Nutzung von Synergieeffekten möglich. Hier erfahren Sie, was ein Synergieeffekt ist, wie er entsteht und wie Unternehmen diesen gezielt ausschöpfen können.

 

Definition Synergieeffekt

 

Wörtlich übersetzt, bedeutet Synergie „Zusammenwirken“. Ein Synergieeffekt ist eine produktive Wirkung, die aufgrund der Zusammenarbeit zweier Organisationen oder des Zusammenführens zweier Prozesse entsteht. In Folge des Zusammenwirkens kommt ein Ergebnis zustande, das nicht der Summe der einzelnen Elemente entspricht, sondern diese übersteigt.

 

Bedingt durch technische oder ökonomische Aspekte, begünstigen sich zwei Faktoren beim Zusammenwirken gegenseitig. Der Gesamterfolg der beteiligten Akteure ist also größer als die Summe der einzelnen Erfolge.

 

Kosten als relevante Größe

 

Denkbar ist auch, dass die gesamten Kosten der beteiligten Akteure geringer ist als die Summe der einzelnen Kosten. Diese Art von Synergieeffekt tritt in der Wirtschaft oft auf. Anbieter kooperieren miteinander, sparen dadurch Kosten ein und können sich so von der Konkurrenz absetzen. Daher begründen Unternehmen Kooperationen oft mit Synergieeffekten. Auch bei geplanten Fusionen stellen Unternehmensleitungen häufig Synergieeffekte in Aussicht.

 

Synergieeffekt durch Fixkostendegression

 

Bei der Produktion von Gütern fallen Fixkosten an. Dies sind solche Kosten, die unabhängig von der produzierten Menge wirksam werden. Hierzu gehören beispielsweise die Miete, Versicherungsbeiträge und die Grundsteuer. Je mehr produziert wird, umso besser verteilen sich die Fixkosten auf die produzierte Menge. Diesen Vorteil der Fixkostendegression können sich Unternehmen durch Kooperation zunutze machen.

 

Beispielsweise vereinbaren zwei voneinander unabhängige Automobilhersteller, die Technologie für die zukünftige Produktion von Elektroautos gemeinsam zu entwickeln. Die Kosten für Forschung und Entwicklung stellen Fixkosten für die Produzenten der Autos dar. Durch die vereinbarte Kooperation können die beiden Autohersteller diese Fixkosten auf eine höhere Produktionsmenge verteilen. Dadurch nutzen sie einen Synergieeffekt und erzielen einen Wettbewerbsvorteil.

 

Der gleiche Effekt tritt auf, wenn mehrere Unternehmen Verwaltungsaufgaben gemeinsam ausführen. Beispielsweise können zwei Betriebe eine gemeinsame Abteilung für Personalverwaltung betreiben oder eine gemeinsame IT einsetzen. Dadurch gelingt es, den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Bei einem linearen Kostenverlauf sinken dann die Durchschnittskosten.

 

Synergieeffekte durch Kooperation bei der Beschaffung oder der Fertigung

 

Gegenüber Zulieferern verbessern Unternehmen ihre Verhandlungsposition, indem sie miteinander kooperieren. Beispielsweise gewähren die Zulieferer ihnen aufgrund der größeren Menge einen Rabatt. Damit gelingt es, die Kosten für die Beschaffung zu reduzieren.

 

Auch bei der Fertigung können Unternehmen durch Kooperation Synergieeffekte erzielen. Indem die beteiligten Betriebe mit gemeinsamen Anlagen eine höhere Stückzahl produzieren, lasten sie die Kapazitäten besser und gleichmäßiger aus.

 

Synergieeffekte durch Kooperation beim Absatz oder beim Marketing

 

Beim Absatz entstehen Synergieeffekte, indem Anbieter gemeinsam Vertriebswege nutzen. Auch können Betriebe bei begleitenden Dienstleistungen kooperieren, beispielsweise einen gemeinsamen Kundendienst einrichten. Dies führt zu einer höheren, stetigeren Auslastung der Kapazitäten und damit zu einer Kostenoptimierung. Darüber hinaus können die kooperierenden Unternehmen ihr Know-how zur Technik und zum Verkauf miteinander teilen.

 

Auch beim Marketing können Unternehmen kooperieren und damit einen Synergieeffekt erzielen. Hierbei kann es zusätzlich zu einem Ausstrahlungseffekt kommen. Dies bedeutet, dass das eine kooperierende Unternehmen vom Image des anderen kooperierenden Unternehmens profitiert.

 

Synergieeffekte bei Fusionen

 

Fusionen zielen oft darauf ab, Synergieeffekte zu nutzen. Beispielsweise gelingt es dem neuen Unternehmen, Produkte zu günstigeren Konditionen einzukaufen, technisches Wissen zu teilen oder internationale Wachstumsmärkte zu erschließen. Während der Planung einer Fusion ist es sinnvoll, einzelne Synergien zu prüfen und quantitativ einzuschätzen:

 

  • Kostensynergien: Aufgrund der höheren Produktionsmenge können die Fixkosten besser verteilt werden.

 

  • Wertsynergien: Da die Kunden vom fusionierten Unternehmen Lösungen aus einer Hand erhalten, steigt der Nutzen für die Konsumenten. Das neue Unternehmen hat außerdem eine höhere Marktmacht und kann Risiken minimieren.

 

  • Finanz- und Steuersynergien: Es ist für das größere Unternehmen leichter, sich Kapital zu beschaffen und die Steuergestaltung zu optimieren, beispielsweise durch die Nutzung von Verlustvorträgen.

 

Negativer Synergieeffekt und Synergiemanagement

 

Wenn ein Produzent potenzielle Synergieeffekte nicht ausschöpft, entsteht ein negativer Synergieeffekt. Dies ist beispielsweise gegeben, wenn vorhandene Anlagen nicht oder unzureichend ausgelastet sind. Auch in dem Fall, dass die Forschung und Entwicklung zu wenig strategisch und zielorientiert ausgestaltet ist, kommt es zum negativen Synergieeffekt.

 

Dem Synergiemanagement kommt daher die Aufgabe zu, das Potenzial an Synergieeffekten frühzeitig zu erkennen. Dazu ist es erforderlich, die Geschäftsprozesse und ihre Interdependenzen zu analysieren. Damit ist die Voraussetzung dafür geschaffen, dass das Unternehmen Prozesse sinnvoll vernetzt und Synergieeffekte bestmöglich ausschöpft.

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