Start-Up

Start-up

Start-Up

Der Begriff Start-up beschreibt grundsätzlich ein gerade neu gegründetes Unternehmen. Im Gegensatz zu klassischen Unternehmensgründungen zeichnen sich Start-ups dabei durch eine innovative Idee und ein hohes Wachstumspotenzial aus. Im Gegenzug ist die Unternehmensgründung aber oft auch risikoreicher als bei eher klassischen unternehmerischen Tätigkeiten.

 

Voraussetzungen für Gründer

 

Für den Erfolg eines Start-ups müssen Gründer eine paar Voraussetzungen mitbringen. An erste Stelle steht die innovative Idee, die nicht nur das Unternehmen tragen soll, sondern auch die Basis für ein skalierbares Geschäftsmodell darstellt. Eine Idee allein reicht jedoch nicht aus. Sie muss anschließend in einen detaillierten Businessplan umgewandelt werden, mit dem sich die notwendige Finanzierung sichern lässt. Vielen Gründern fehlt zu Beginn das große Kapital, sodass zusätzliche Geldgeber notwendig sind.

 

Neben der Geschäftsidee und dem Konzept für das Start-up sollten Gründer zudem eine gewisse Risikobereitschaft zeigen. Gerade weil die jungen Unternehmen sich oft an innovativen Ideen versuchen, ist die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns sehr groß. Auch Rückschläge sind zu erwarten und dürfen den Unternehmer nicht davon abhalten, es weiter zu versuchen.

 

An dieser Stelle spielen auch Durchhaltevermögen und Einsatzwille eine wichtige Rolle. Start-ups sind mit viel Arbeit verbunden und gerade am Anfang gibt es eine Vielzahl an Aufgaben, die erledigt werden müssen. Dabei ist auch nicht notwendigerweise Perfektion erforderlich. Es muss nicht immer alles gelingen. Viel wichtiger ist es, dass Gründer die Fehler ehrlich analysieren, um aus ihnen zu lernen.

 

Die Finanzierung eines Start-up

 

Start-upGroße Ideen benötigen oft auch einiges an Geld und nicht umsonst ist die Finanzierung eine der Hürden, an der viele Start-ups scheitern. Setzen Gründer komplett auf eine Eigenfinanzierung, dann spricht man vom sogenannten Bootstrapping. Der Vorteil hier ist, dass es keine externen Geldgeber gibt, von denen man abhängig ist. Im Gegenzug müssen allerdings schnell Gewinne generiert werden, um das Unternehmen fortführen zu können.

 

Wer für sein Start-up externes Geld benötigt, aber trotzdem relativ unabhängig bleiben möchte, kann sich mit günstigen Krediten oder Förderprogrammen helfen. Die Anlaufstelle in Deutschland ist dafür die Kreditanstalt für Wiederaufbau oder kurz KfW. Die Förderbank unterstützt junge Unternehmer mit Gründerkrediten oder zinsgünstigen Förderdarlehen. In beiden Fällen ist aber zu beachten, dass für die Gewährung ein fehlerfrei ausgearbeiteter Businessplan notwendig ist.

 

Da die Mittel, welche die KfW bereitstellt, selten siebenstellige Werte erreichen, sind manche Start-ups auf Investoren angewiesen. Besonders, wenn international expandiert werden soll, ist meist externes Geld notwendig. Investoren erhalten im Gegenzug für ihre Beteiligung einen Anteil am Unternehmen. Für sie ist das Start-up eine Investition in die Zukunft und in die zu erwartenden Gewinne.

 

Die vier Entwicklungsphasen eines Start-up

 

Die Entwicklung eines Start-ups lässt sich in verschiedene Phasen einteilen. Je nach Sichtweise kann die Zahl zwischen drei und sechs Phasen schwanken. Eine typische Einteilung sind folgende vier Abschnitte:

 

Seed-Phase

 

In der Seed-Phase legen die Gründer den Grundstein für ihr späteres Unternehmen. Dies beinhaltet die Entwicklung der Geschäftsidee und des dazu gehörigen Models sowie die Analyse des Marktes. Auch findet eine Bewertung des finanziellen Aufwands statt. All die gesammelten Informationen und Pläne werden anschließend detailliert in einem Businessplan zusammengefasst.

 

Gründungsphase

 

Im Zuge dieser Phase tritt das Unternehmen erstmals an die Öffentlichkeit und es kommt zur tatsächlichen Gründung. Anschließend geht es darum, die vorher aufgestellten Pläne, tatsächlich in die Tat umzusetzen. Dies beinhaltet die Sicherung der Finanzierung, die Verteilung von Aufgaben und das Voranbringen des Produktes. Dazu kommen Dinge wie der Aufbau von Produktion, Vertrieb und Marketing.

 

Wachstumsphase

 

In der Wachstumsphase ist das Start-up nun auf dem Markt aktiv und versucht, möglichst schnell eine Marktdurchdringung zu erreichen. Es geht darum, schnell neue Kunden zu gewinnen, um so die notwendigen Einnahmen zu generieren. Diese lassen sich zudem in neue Ressourcen und Know-How investieren, um weiteres Wachstum zu schaffen.

 

Reifephase

 

Hat ein Start-up den Markt erfolgreich betreten, dann konzentriert man sich im letzten Schritt darauf, langfristigen Erfolg zu sichern. Dafür werden unter anderem die Produkte und Dienstleistungen weiterentwickelt, aber auch die Prozesse und das Marketing optimiert sowie der Vertrieb ausgebaut. Darüber hinaus sind Kooperationen und Partnerschaften sowie Neuentwicklungen von Produkten weitere Möglichkeiten, um das Unternehmen für die Zukunft aufzustellen.

 

Start-up allein oder im Team?

 

Ein wichtiger Aspekt bei der Gründung eines Start-ups ist die Frage, ob es klüger ist, ein Unternehmen allein zu gründen oder lieber als Team zu arbeiten. Beide Vorgehensweisen haben ihre Vor- und Nachteile. Die endgültige Entscheidung hängt meist von der eigenen Persönlichkeit und den konkreten Umständen der Gründung ab.

 

Eine Sologründung hat den Vorteil, dass der Gründer immer selbst die komplette Entscheidungsgewalt hat. Man muss keine Kompromisse eingehen, sondern kann seine Idee so verfolgen, wie es geplant war. Im Gegenzug ist allerdings auch der Arbeitsaufwand deutlich größer und das Risiko wird komplett von einer Person getragen. Auch besteht die Gefahr, betriebsblind zu werden und Fehler oder Probleme zu übersehen.

 

Im Team verteilen sich die Arbeit und die Verantwortung dagegen auf mehrere Schultern. Dies hat auch den weiteren Vorteil, das oft mehr Wissen und unterschiedliche Kompetenzen zur Verfügung stehen. Probleme können sich allerdings in der Zusammenarbeit der Gruppe ergeben. Unterschiedliche Vorstellungen und die Art und der Umfang, wie sich Personen einbringen, bergen Konfliktpotenzial.

 

Häufige Gründe für ein Scheitern

 

Eines der signifikanten Merkmale von Start-ups ist das hohe Risiko. Im Schnitt scheitern sieben bis acht von zehn jungen Unternehmen. Nur ein kleiner Teil schafft es, tatsächlich langfristig erfolgreich zu sein. Die Gründe für ein Scheitern sind vielfältig, wobei ein Hauptproblem nicht selten im Alter liegt. In vielen Fällen sind die Gründer sehr junge Menschen, denen die unternehmerische Erfahrung fehlt.

 

Dabei geht es wohlgemerkt nicht nur um die Herstellung und Vermarktung eines Produktes, sondern um die Einschätzung des Marktes. Einer der Hauptgründe für das Scheitern von Start-ups ist die Tatsache, dass ein Produkt hergestellt wurde, an dem einfach kein Interesse bestand. Oder aber es gab durchaus einen Markt, die Konkurrenz erwies sich jedoch als zu stark.

 

Die Finanzen sind ein weiterer häufiger Grund für den geringen Erfolg vieler Start-ups. Sehr oft geht den Gründern das Geld aus, bevor sie mit ihrem Start-up genug Umsätze erzielen, um weitermachen zu können. Die einzige Möglichkeit in dieser Situation sind externe Geldgeber. Diese zu überzeugen ist jedoch nicht einfach, schließlich ist das Start-up aktuell nicht sonderlich erfolgreich.

 

Lean-Start-up als neuer Weg

 

Als Reaktion auf die hohe Anzahl der gescheiterten Start-ups entwickelte sich nach der Jahrtausendwende das Konzept des Lean-Start-ups. Dies soll vor allem verhindern, dass das entwickelte Produkt der Gründer auf dem Markt überhaupt nicht gefragt ist. Ein weiteres Ziel ist es, die Kosten für in der Anfangsphase zu senken.

 

Beim Lean-Start-up betrachtet man jede Geschäftsidee zunächst als eine Art unbewiesene Hypothese. Ziel ist es, diese empirisch zu belegen, also zu beweisen, dass die Idee tatsächlich Erfolg verspricht. Im Zuge des Prozesses nimmt man immer wieder Anpassungen und Veränderungen vor, bis die Hypothese bewiesen ist oder verworfen werden muss.

 

Der Vorteil des Vorgehens ist dabei, dass die Gründer sich auf ihre Idee und deren Umsetzung konzentrieren und kein Geld oder Zeit mit irrelevanten Maßnahmen verschwenden. Anstatt Businesspläne zu entwickeln, steht das Produkt selbst im Mittelpunkt. Das Vorgehen für den Beweis der Markttauglichkeit umfasst dabei oft die Erstellung von Prototypen. Diese werden potenziellen Kunden anschließend vorgestellt und auf Basis des Feedbacks bis zum Endprodukt weiterentwickelt.

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