Export

Kommissionsgeschäft

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Als Export bezeichnet man den Handel über die Grenzen eines Landes hinausExportgüter können viele unterschiedliche Sachen sein. Unter Güter fallen zum Beispiel Rohstoffe, Handelswaren oder auch Investitionsgüter. Tourismus gilt als Export von Dienstleistungen, wenn zum Beispiel Ausländer Urlaub in Deutschland machen. Unter Kapitalexport werden unter anderem der Export von Kapital und Buchgeld sowie Kredite an Ausländer verstanden.

 

Ausfuhren und Umsatzsteuer

 

Eine besondere Rolle spielen Ausfuhren bei der Umsatzsteuer. Das Umsatzsteuerrecht fasst unter dem Terminus „Ausfuhr“ nur all jene Exporte zusammen, die in so genannte Drittlandgebiete gehen. Grundsätzlich handelt es sich bei diesen Gebieten um Länder jenseits der Grenzen der Europäischen Union (EU). Diese Exporte sind grundsätzlich von der Umsatzsteuer befreit.

 

Für Lieferungen innerhalb der Gemeinschaft- also von einem EU-Land in das andere – kann dagegen Umsatzsteuer anfallen. Das gilt aber nur für den Fall, dass es sich beim Empfänger um eine private Person handelt. Wenn der Empfänger allerdings ein anderer Dienstleister oder ein anderes Unternehmen ist, dann fällt für diesen Export keine Umsatzsteuer an.

 

Export von Dienstleistungen ist ein Zukunftsfeld

 

ExportNeben der Ausfuhr von Waren und von Kapital wird für die deutsche Wirtschaft der Export von Dienstleistungen immer wichtiger. Das hat viele Gründe. So benötigen Kunden, die international mobiler werden, auch einen international agierenden Anbieter von Leistungen. Viele Dienstleister in Deutschland werden allein schon dadurch zu einem „global player„, wenn sie ihren Industrie-Partnern auf deren Märkte im Ausland folgen.

 

Gute Exportchancen haben Unternehmer immer dann, wenn sie wissensintensive und produktnahen Dienstleistungen anbieten. Auch Unternehmen aus dem Beratungs-, Ingenieur- und Planungsbereich haben hervorragende Chancen beim Export ihrer Dienstleistungen. Neben einem direkten Export von Serviceleistungen über die Grenzen hinweg versprechen auch Joint Ventures mit Unternehmen vor Ort einen großen Erfolg.

 

Wie die klassische Ausfuhr von Waren und Gütern braucht auch der Export von Dienstleistungen eine solide Vorbereitung. Grundlage ist, wie bei der exportierenden Wirtschaft allgemein, eine genaue Beobachtung der Märkte im Ausland. Darüber hinaus müssen Unternehmen, die im internationalen Handel mit Wissen und Dienstleistungen erfolgreich sein wollen, ihre Ziele genau definieren und eine Reihe von wichtigen Kontakte herstellen.

 

Export in der Handelsbilanz eines Landes

 

Denn sowohl der Handel mit Gütern als auch der mit Dienstleistungen oder Kapital setzt eine lebhafte Nachfrage beim Käufer voraus. Beim Export besteht diese Nachfrage jenseits der Grenzen, im Ausland. Das ist zum Beispiel immer dann der Fall, wenn in diesem Ausland die Güter gar nicht oder in kleinen Mengen produziert werden. Zum Importeur wird das Land auch dann, wenn die Qualität seiner Produkte oder Dienstleistungen nicht ausreicht oder preislich ungünstiger ist.

 

Im Land das Waren, Dienstleistungen oder Kapital importiert, füllt das in gewisser Weise die Lücke im Angebot. Die Ausfuhren gleichen dann gleichzeitig eine mangelnde Versorgung aus. Sie kompensieren die Mängel in der Qualität oder gleichen Nachteile bei den Preisen aus.

 

Der Export hat immer auch einen direkten Einfluss auf die Handelsbilanz eines Landes. Denn dort werden Ausfuhren auf der Aktivseite verbucht. Führt ein Staat mehr Güter aus, als er selbst aus dem Ausland holt, sprechen Experten von einer „aktiven Handelsbilanz“. Der dadurch entstehende Zufluss von Devisen verbessert die Währungsreserven im betreffenden Land und heben dort das Volkseinkommen.

 

Übersteigt auf der anderen Seite die Zahl der Importe die der Exporte, ist die Handelsbilanz dagegen negativ. Ein Außenhandelsgleichgewicht ist immer dann erreicht, wenn sich in einem Land Exporte und Importe in etwa die Waage halten.

 

Deutschlands Unternehmen nicht durchgängig Exportweltmeister

 

Über viele Jahrzehnte fuhr die deutsche Wirtschaft gut damit, leistungsstarke Maschinen und hochwertige Autos in alle Welt zu exportieren. Wegen ihrer herausragenden technologischen Wettbewerbsfähigkeit ist bis heute die deutsche Volkswirtschaft von einem stark exportorientierten Industriesektor geprägt. Hier ist immerhin jeder vierte Arbeitnehmer beschäftigt. Von der kräftigen Ausfuhr kamen wichtige Impulse für die konjunkturelle Erholung und für hohe Wachstumsraten.

 

Die deutsche Wirtschaft gilt seit Jahrzehnten als exportorientiert. Unter der Exportorientierung versteht man die vordergründige Ausrichtung auf den Export. Das kann sich sowohl auf einen. Wirtschaftszweig beziehen, meint manchmal aber auch ein Land und seine Politik. Ein Beispiel dafür ist die VR China. Gefördert wird die Exportorientierung durch das Wachstum des Welthandels und durch die Globalisierung und gefördert.

 

Deutsche Unternehmen aus dem Maschinenbau haben ihren Titel als Weltmeister des Exports an China verloren. Der einen Anteil der chinesischen Wirtschaft am Exportvolumen mit Maschinen und Anlagen liegt inzwischen bei 15,8 Prozent. Verantwortlich dafür scheint die Corona-Pandemie zu sein, die dem Aufstieg Chinas einen kräftigen Schub verlieh. Gute Chancen für den Export haben deutsche Unternehmen dennoch, da nicht nur Chinas Wirtschaft noch immer auf vielen Gebieten Nachholbedarf hat.

 

Staaten wollen Export kontrollieren

 

Der Kampf um den Titel „Exportweltmeister“ hat nicht nur positive Seiten. Im Gegenteil: Jeder Staat hat ein gewisses Interesse daran, Exporte und natürlich auch Importe zu kontrollieren. Einer der Gründe dafür ist der Schutz von heimischen Unternehmen und Märkte vor ruinösem Dumping. Ein anderer Grund könnte die staatliche Kontrolle von Waffenhandel sein.

 

Für die Regulierung bei Exporten hat der Staat eine große Zahl an Instrumenten. Bürokratische Mittel sind etwa Ausfuhranmeldungen und –genehmigungen sowie Ausfuhrlisten oder –zölle. Zum Teil oder sogar vollständig beschränkt ein Handelsembargo den Export.

 

Die Welthandelsorganisation (WTO) unternahm in den vergangenen Jahren mit großem Erfolg zahlreiche Schritte, die Einschränkungen beim Export abzubauen. Ein aktueller WTO-Überblick über die exportbezogenen Entwicklungen konstatiert zwischen Oktober 2019 und Oktober 2020 deshalb auch einen deutlichen Rückgang von regulären Maßnahmen.

 

Staatliche Maßnahmen stützen Ausfuhren

 

Im Gegensatz zu staatlichen Restriktionen gegen den Import stehen Bemühungen eines Landes, seine Exportwirtschaft zu fördern. So hat auch die Bundesrepublik Deutschland zuletzt ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Unterstützung deutscher Exporte geschnürt. Die Hilfen gehen vornehmlich an Unternehmen, die für den Export produzieren und helfen auch den dort Beschäftigten.

 

Ein wesentlicher Punkt sind Exportkreditgarantien, auch bekannt als Hermesdeckungen. Sie sollen die Liquidität sowohl von Exporteuren als auch von Importeuren verbessern. Darüber hinaus besteht das Ziel darin, Refinanzierungsmöglichkeiten von Kreditinstituten in Verbindung mit Exporten auszuweiten.

 

Die staatliche Hermesdeckung gilt als bedeutender Bestandteil bei der Förderung der deutschen Außenwirtschaft. Kreditbürgschaften und -garantien schützen deutsche Exportunternehmen vor unerwarteten Zahlungsrisiken. Zahlt ein ausländischer Importeur nicht, dann tritt der deutsche Staat in die Bresche. Dafür verlangt er von den Unternehmen ein Entgelt.

 

Auch wenn Hermesbürgschaften Unternehmen der deutschen Exportwirtschaft helfen: Es gibt auch Kritik. Im übertragenen Sinn handelt es sich hier um Instrumente staatlicher Regulierung. Die Bürgschaften versichern Risiken, für die kein privater Versicherer einstehen will oder kann. Das verzerrt Märkte und birgt die Gefahr, Entscheidungen für ein Investment politisch zu beeinflussen.

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