Außenfinanzierung: Kapital von außen

Außenfinanzierung: Kapital von außen

Bei einer Außenfinanzierung fließt Kapital aus externen Quellen auf Konten von Ihrem Unternehmen. Erlöse Ihres eigenen Betriebs kommen hierbei nicht zum Einsatz. Somit handelt es sich um den Gegensatz zur Innenfinanzierung, für die Sie erwirtschaftete Einnahmen Ihrer Firma als Kapital verwenden.

 

Allgemein profitieren Sie üblicherweise davon, bei Investitionen Ihres Unternehmens Kosten möglichst mit den eigenen Erlösen zu decken. Insgesamt bleibt eine Innenfinanzierung für Sie in der Regel kostengünstiger. Denn im Rahmen der Außenfinanzierungen entstehen Kosten, die in Ihren Firmen eine zusätzliche finanzielle Belastung darstellen.

 

Außenfinanzierungen mit mehreren Säulen und Zahlungsfähigkeit als Voraussetzung

 

Finanzierungen von außen basieren oft auf mehreren Säulen. Wenn Sie beispielsweise trotz eines Förderkredits zusätzliches Kapital brauchen, ist die Kostendeckung mit weiteren Krediten denkbar. Zudem stellen später Kreditaufstockungen eine Option dar.

 

Es ist generell entscheidend, dass die Begleichung der fälligen Zinsen und Raten für Ihren Betrieb möglich wäre. Ansonsten bleibt es ratsam, auf Außenfinanzierungen zu verzichten. Zahlungsschwierigkeiten würden die Liquidität Ihrer Firma im Ernstfall vielleicht schnell gefährden.

 

Notwendigkeit einer Außenfinanzierung ohne Rücklagen und konkrete Kostenberechnung

 

Außenfinanzierung

Banken gewähren klassische Kredite

In der Praxis sind Innenfinanzierungen als empfehlenswerte Variante in vielen Fällen vor einer großen Investition nicht umsetzbar. Wenn Kapital aus Ihren eigenen Unternehmensumsätzen nicht ausreicht, sind Sie im Normalfall zwingend auf Außenfinanzierungen angewiesen. Nur mit bestehenden Rücklagen gelingt es Betrieben, Großinvestitionen über eine Innenfinanzierung alleine zu stemmen.

 

Insofern sich Außenfinanzierungen nicht vermeiden lassen, müssen Sie zur Verwirklichung Ihrer Investitionspläne möglicherweise einen Kredit aufnehmen. Auch die Inanspruchnahme von Investitionen über private Geldgeber stellt in dieser Situation eine denkbare Alternative dar. Bei Außenfinanzierungen sind für Sie fast immer Gebühren und Zinsen als Zusatzkosten in der Ausgabenkalkulation zu berücksichtigen. Banken streben genauso wie private Geldgeber mit der Bereitstellung der erforderlichen Beträge einen finanziellen Profit an.

 

Vor Entscheidungen für Außenfinanzierungen müssen Sie klären, ob Ihre Firma die Folgen der Investitionen im Verlauf eines längeren Zeitraums verkraftet. Daher sind gründliche Überprüfungen von allen relevanten Zahlen unverzichtbar. Indem Sie die Auswirkungen der Finanzierung mit sämtlichen potenziellen Kosten frühzeitig berechnen, verhindern Sie unangenehme Überraschungen.

 

Grundsatzentscheidung zwischen klassischem Kredit und einer Mezzanine-Finanzierung mit stillen Beteiligungen

 

Als Unternehmer stehen Sie im Vorfeld einer Investition oft vor der Wahl zwischen mehreren Varianten von Außenfinanzierungen. Das Aufnehmen eines Kredits stellt auf den ersten Blick häufig die naheliegendste Option dar. Es ist aber prinzipiell sinnvoll, eine sogenannte Mezzanine-Finanzierung als Alternative zumindest in Betracht zu ziehen.

 

Bei Mezzanine-Außenfinanzierungen erlangt ein Investor eine stille Beteiligung an der Firma, die für Investitionen Geld aufnimmt. Diese Variante bietet Ihnen ebenso wie klassische Kredite sehr verschiedene Vor- und Nachteile. Bevor Sie die Entscheidung für eine von diesen beiden Finanzierungsvarianten treffen, sind die jeweiligen Licht- und Schattenseiten daher unbedingt beachtenswert.

 

Mezzanine-Finanzierung als Kombination von Innen- und Außenfinanzierung mit einem Teilhaber

 

Bei einer Mezzanine-Finanzierung wird der Investor zum Teilhaber

Eine Mezzanine-Finanzierung ist kein klassischer Kredit. Denn hierbei erreichen Investoren eine Beteiligung an Ihrem Unternehmen. Somit handelt es sich um die Kombination aus einer Außen- und Innenfinanzierung. Für die Mezzanine-Finanzierung suchen Sie zunächst einen Geschäftspartner, der Geld in Ihren Betrieb investieren möchte.

 

Daraufhin übernimmt der Investor im Vergleich zu Banken jedoch andere Funktionen. Sie stellen diesem Partner bei der Bereitstellung der Investitionsbeträge eine Unternehmensbeteiligung als Sicherheit zur Verfügung. Während der Investor Kapital von außen einbringt, entwickelt er sich zugleich zu einem Teilhaber. Somit kommt für die Investitionen prinzipiell betriebseigenes Geld zum Einsatz.

 

Normale Kredite mit gewöhnlicher Bank und Investitionsbank als unterschiedliche Optionen

 

Als Firmengründer oder langjähriger Inhaber dürfen Sie Kredite prinzipiell mit ähnlichen Voraussetzungen wie Privatpersonen über gewöhnliche Banken aufnehmen. Die Finanzierung über eine Investitionsbank ist jedoch manchmal reizvoller und zugleich schwerer umsetzbar. Denn ein Investitionskredit ist in der Regel mit speziellen Bedingungen verbunden. Meistens geben die Investitionsbanken ausschließlich für besondere Projekte Kredite frei.

 

Zugleich gilt für Investitionskredite normalerweise eine bestimmte Obergrenze. Deshalb stellt eine Investitionsbank möglicherweise keine ausreichende Summe zur Finanzierung Ihrer geplanten Investitionen bereit. Dadurch sind Sie dann auf die Aufnahme von zusätzlichen Krediten angewiesen. Trotz der Kombination von mehreren Außenfinanzierungen bleiben die Investitionskredite in derartigen Fällen häufig vorteilhaft.

 

Investitionskredite mit häufigen Zinsvorteilen und Hürden bei der Antragstellung

 

Es lohnt sich vor der Aufnahme eines anderen Kredits eigentlich immer, Ihre Möglichkeiten bei einer Investitionsbank zumindest zu prüfen. Günstigere Zinsen der Investitionskredite bieten Ihnen im Vergleich mit normalen Bankkrediten in zahlreichen Situationen entscheidende Vorteile. Sie finden in allen deutschen Bundesländern Investitionsbanken, die unter bestimmten Voraussetzungen für Unternehmenserweiterungen oder Firmengründungen Kredite vergeben.

 

Üblicherweise kommen die Investitionskredite aus einem speziellen Fördertopf. Falls der relevante Topf leer ist, besteht manchmal keine Chance auf die Förderungen. Bevor Sie Investitionskredite bekommen, müssen Sie außerdem zunächst einen Antrag stellen.

 

Neben einer Begründung zum Finanzierungsbedarf bleibt die Vorstellung des förderfähigen Projekts während der Antragsstellung bei einer Investitionsbank unverzichtbar. Wenn Ihre Pläne und die Förderziele nicht zusammenpassen, ist eine Ablehnung Ihres Antrags wahrscheinlich. Wegen der Zinsvorteile ist es auch in Zweifelsfällen sinnvoll, Ihr Glück mit der Beantragung eines Investitionskredits zumindest zu versuchen.

 

Kreditanstalt für Wiederaufbau als weitere Alternative bei projektbezogenen Krediten

 

Ein klassischer Kredit ist als Außenfinanzierung möglich

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet Ihnen eine Alternative, während Sie projektbezogene Kredite beantragen wollen. Im Gegensatz zu den Investitionsbanken ermöglicht die KfW Ihnen eine Außenfinanzierung ohne Limit. Der Erfolg Ihres Antrags bei dieser Förderbank hängt ausschließlich davon ab, ob Ihre Projekte die Ziele einer Kreditvergabe verfolgen. KfW-Kredite sind sowohl zur Unterstützung von Gründern als auch für Sanierungen vorgesehen.

 

Zinsen der Kreditanstalt für Wiederaufbau gelten im Vergleich mit gewöhnlichen Bankkrediten ebenfalls allgemein als günstig. Darüber hinaus profitieren Sie mit den KfW-Krediten von längeren Laufzeiten, durch die auf Ihr Unternehmen monatlich geringere Belastungen zukommen. Für die erfolgreiche Beantragung ist es wichtig, dass Sie Ihre Projekte umfassend vorstellen.

 

Klassische Bankkredite von niedergelassenen Instituten ohne Bindung an Projekte

 

Kredite einer niedergelassenen Bank sind im Normalfall an Ihre Firma gebunden. Mit Ihrem Betrieb dürfen Sie über die bereitgestellten Beträge prinzipiell jedoch zumeist frei verfügen. Daher entfällt eine Projektvorstellung bei der Beantragung häufig. Weil die klassischen Banken keine Fördertöpfe nutzen, hängt die Kreditvergabe in erster Linie von der Überprüfung Ihrer Bonität ab.

 

Sobald das Kreditinstitut Ihre Solvenz festgestellt hat, steht der Kreditauszahlung in der Regel nichts mehr im Weg. Ein Vorteil der klassischen Bankkredite besteht darin, dass Sie das Geld nicht projektbezogen nutzen müssen. Daher dürfen Sie sich im Verlauf der Investitionen flexibel an veränderte Umstände anpassen.

 

Gründliche Kostenkalkulation im Unternehmen vor einer Außenfinanzierung

 

Vor Außenfinanzierungen müssen Sie immer sehr gründlich durchrechnen, ob Ihr Unternehmen die Folgen der Vertragsabschlüsse verkraftet. Denn die Finanzierungen sind immer mit zusätzlichen Aufwendungen oder Kosten verbunden. Auch eine Mezzanine-Finanzierung führt durch die Beteiligung einer dritten Person zu beachtenswerten Konsequenzen.

 

Wenn Sie keine neuen Teilhaber akzeptieren, verbleibt der Kredit als alternative Finanzierungsvariante. Zinsen und Gebühren sind dann zumeist unvermeidbar. Die Zinsberechnung orientiert sich an dem Betrag, den Sie als Kredit aufnehmen. Zusammen mit der Tilgung begleichen Sie die fälligen Zinsen bei der Rückzahlung.

 

Verhandlung von Rückzahlungsspielraum und Beachtung eines festen Zinssatzes

 

Die Vereinbarung einer vorzeitigen Kreditrückzahlung lohnt sich meistens. Sie reduzieren damit die Kosten eines Kredits. Im Idealfall handeln Sie die Option zur vorzeitigen Rückzahlung direkt als Klausel des Kreditvertrags aus.

 

Um die Außenfinanzierung sicher zu kalkulieren, müssen Sie zugleich den Zinssatz für die komplette Vertragslaufzeit festschreiben lassen. Davon profitieren Sie insbesondere, wenn Sie Kredite mit günstigen Zinsen aufnehmen. Variable Zinssätze sind in speziellen Einzelfällen reizvoll.

 

Nachdem Sie Kredite mit hohen Startzinsen aufgenommen haben, sinken variable Zinsen später eventuell. Überwiegend bleibt der feste Zinssatz aber die bessere Alternative. Damit dürfen Sie für den gesamten Finanzierungszeitraum exakte Kosten sicher kalkulieren.

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